Aktuelles

Liebe Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!

Arbeitsverdichtung kennzeichnet unsere Zeit: immer mehr mit weniger Personal.
Engagierte Mitarbeiter berichten mir regelmäßig davon und von den Auswirkungen auf ihren ehrenamtlichen Dienst in unseren Kirchengemeinden.

DANKE, dass Sie in unsere Gemeinden die Gaben einbringen, die Ihnen unser Heiland anvertraut hat. ER segne Sie reichlich – gerade durch den Dienst für IHN!

In den vergangenen 10 Jahren konnten wir auf 18,5 durch die Kirchensteuer finanzierte (Pfarr-) Stellen zurückgreifen. Nach Kürzung durch Beschlüsse der Landessynode, Ruhestandsversetzungen der Brüder Klug und Stintzing und Vakanzen werden wir zum 01.08.25 noch 12,5 regulär besetzte Stellen haben. Zum 31.12.25 fällt die 0,5 Stelle von Pfarrverwalterin in Ausbildung Münzer ebenfalls weg.
Zwölf ist eine biblische Zahl – und Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

Mit diesem Weihnachtsbrief wende ich mich in erster Linie an Mitglieder unserer neuen Kirchenvorstände, aber auch an alle engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denn das oberste Gesetz in der Kirche „Es war schon immer so!“ wird zum Ausbrennen von Haupt- und Ehrenamtlichen führen und zum dauerhaften Frust.

Haben Sie Mut, neue Wege zu gehen!
Und haben Sie den Mut, Scheitern zu riskieren!
Ich wünsche mir eine fehlerfreundliche Kirche.
Wer nicht von der schlimmen Krankheit des Perfektionismus befallen ist,
sondern aus dem täglichen Neumachen durch unsern Herrn Jesus lebt, wird mitkönnen.

Im betenden Vorwärtstasten suchen wir Lösungen:

Die vier Kirchengemeinden Issigau, Lichtenberg, Marxgrün und Naila bilden zum 01.01.2025 eine Pfarrei, eine Verwaltungsgemeinschaft, um Synergien zu nutzen.
Ebenfalls zum 01.01.2025 geht unser „Evangelischer KiTa-Verband Hochfranken“ an den Start. Die Kirchengemeinde Selbitz mit ihren beiden großen KiTas ist mutiges Gründungsmitglied. Durch die wachsende Komplexität staatlicher Vorschriften können Pfarrer in diesem Bereich kaum mehr guten Gewissens Verantwortung übernehmen: Jeder KV muss entlastende Module finden. Der KiTa-Zweckverband ist eine gute Möglichkeit, die demnächst von einer weiteren Kirchengemeinde genutzt wird.

Mich persönlich hat das Ergebnis unseres althergebrachten Konfirmandenunterrichts früher frustriert: tiefe Glaubensgespräche mit jungen Leuten und manchmal mit Eltern. Und nach der Konfirmation sind fast alle weg.
Seit 2021 haben wir daher in unserm „overflow“ jetzt eine dreijährige Ausbildungsphase für frisch Konfirmierte. „Trainees“ nennen sie sich: Junge Glaubensgeschwister dürfen als Mensch und im Glauben wachsen. Aktuell arbeiten so 60 Trainees verbindlich mit; 70 haben diesen dreijährigen Kurs bereits durchlaufen.
Und: Haben Sie schon von unsern Travel-Buddies gehört?

In meinen Augen ist das normale Christenleben kein Zuschauen aus der Distanz mit smartem Kirchenaustritt, sondern fröhliche und verbindliche Mitarbeit: ein Einsetzen der anvertrauten Gottesgaben, um Segen zu erleben und selbst ein Segen zu sein.

Leider ist unser overflow augenblicklich nur zusätzliches Programm.
Die Priorität ist gut. Aber was lassen wir dafür weg bei einem Drittel weniger Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen, die Arbeitsverdichtung spüren?

Unser Denken kann nicht mehr von einer „versorgten Gemeinde“ geprägt sein, „versorgende Gemeinde“ ist das Stichwort:
Da berichtet mir eine Frau aus einem Nachbardekanat: „Wir haben wieder einen neuen Pfarrer bekommen. Ist ja nicht selbstverständlich. Und der hält auch unsern Bibelkreis.“
Ich frage: „Wieviele kommen zum Bibelkreis?“ Antwort: „So sieben, manchmal auch fünf.“
Über Jahrzehnte wurde der Bibelkreis von Ehrenamtlichen geleitet. Heute findet sich niemand mehr. Es ist auch undenkbar, zusammen mit Geschwistern aus der Nachbargemeinde womöglich in deren Gemeindehaus in der Bibel zu lesen…

Fallen Ihnen ähnliche Beispiele aus Ihrem Verantwortungsbereich ein?
Haben Sie Mut, dem „Es war schon immer so“ Experimentierfreude entgegenzusetzen?

Mutige Mitglieder eines KV haben mit mir Klartext geredet und Fortbildungen für KVs gefordert, um bereits aktuelle Herausforderungen zu meistern. Ich liebe das offene Wort! Besonders, wenn Zeitzeichen erkannt worden sind…
In unserm Christian-Keyßer-Haus in Schwarzenbach/ Wald werden wir daher vom 28.-30.03. ein Wochenende für KV-Mitglieder aus unserm Dekanat mit Ulrich Parzany haben. Vermutlich ist es belegt, sobald die Ausschreibung Ihnen zugeht.
Der „Arbeitskreis bekennender Christen“ veranstaltet dann vom 16.-17.05. einen bayernweiten KV-Tag in Schwarzenbach, den ich zusammen mit zwei Dekanen leiten werde. Die Ausschreibung finden Sie auf der Homepage (www.abc-bayern.de).

Ich finde in der Bibel weder die steile römische Priesterkirche noch unsere verführerisch bequeme Pfarrerskirche. Ich finde Gemeindeleitungen, die um von Gott augenblicklich gebotene Prioritäten im Gebet ringen. Prioritäten bedingen Nachrangiges.
Ich meine:
Wenn wir unsere Jugend nicht für Jesus gewinnen,
können wir unsere Kirchen zeitnah zusperren.

Der Dekanatsausschuss hat als unser Motto formuliert: Jugend und Mission.

Wenn Sie den Mut zu dieser Priorität finden, wage ich Sie zu fragen:
Was lassen Sie zukünftig? Und was machen Sie anders?
Was soll Ihr Pfarrer nicht mehr tun, obwohl es „schon immer so war“?

Zu wenig Lametta in diesem Weihnachtsbrief?
Ich vermute, dass es in Bethlehem weder einen Christbaum, noch Glühwein hab, auch keine Christbaumkugeln, Lebkuchen und satte Weihnachtsengel - obwohl wir das alles so megagerne mögen…

Möge der Weihnachtsfrieden bei Ihnen einkehren, mitten in spannender Zeit, wie damals in Bethlehem!
Dein/ Ihr

Andreas Maar, Dekan                                                                                                                                                                

P.S.: Ich liebe Lebkuchen…

Herzliche Einladung!

Auswahl
Kategorie
Zielgruppe
Datum
Sa, 21.12. 16 Uhr
Naila Seniorenstift Martinsberg
Sa, 21.12. 19 Uhr
Familie Konrad, Hans-Silbermann-Str. 5, Marxgrün
Ohne Ort
Sa, 21.12. 19 Uhr
Familie Konrad, Hans-Silbermann-Str. 5, Marxgrün
Ohne Ort
Sa, 21.12. 19 Uhr
Steinbach Johannes-Kirche Steinbach
So, 22.12. 8:30 Uhr
Bobengrün St. Pauluskirche